Abschiedsvorstellung

Sitzung des Ortsentwicklungsausschusses am 06.10.2021

 

Am 06.10.2021 fand die letzte Sitzung des Ortsentwicklungsausschusses in alter Besetzung statt, da der neu gewählte Rat sich erst im November konstituieren wird. Somit war es für einige Mitglieder persönlich auch die letzte Sitzung. Auch für die BIGS? Auch für Harald Kottsieper? Nun, wer die Spannung um die Antwort auf diese Frage nicht aushält, der möge direkt an das Ende dieses Artikels springen. Allen anderen empfehle ich, entspannt weiter zu lesen und damit erst einmal etwas über den Inhalt der Sitzung zu erfahren.

 

Da war zunächst einmal der Bebauungsplan „Heukoppel West“. Kennen Sie nicht? Macht nix. Wer weiß denn schon dass sich dahinter der Kita-Neubau in Ashausen verbirgt? Jetzt wissen es aber zumindest alle, die bis hierhin weiter gelesen haben. Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung hat stattgefunden und es gab erfreulicherweise keine wesentlichen Änderungen. Auffällig ist, dass die Freiflächen für die Kinder gerade mal die Mindestanforderungen erfüllen. Schade eigentlich, aber es steht eben nicht mehr Grundstück zur Verfügung und für langwierige Nachverhandlungen ist keine Zeit, da die Kita so schnell wie möglich errichtet werden soll. Spannender ist da die Frage der Pkw-Stellplätze. Die Grünen forderten weniger Stellplätze. Die Praktiker wiesen im Gegenteil darauf hin, dass die geplanten 22 Stellplätze bei weitem nicht ausreichen um die vielen Eltern, die Ihre Kleinen mit dem Auto zur Kita bringen wollen, aufzunehmen. Und die Realisten, zu denen sich auch die BIGS zählt, prognostizieren, dass die Anzahl der Parkplätze gar nicht über Verkehrschaos oder Verkehrsberuhigung entscheiden wird, da es in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Kita-Stoßzeiten diverse Parkmöglichkeiten für Kurzzeitparker gibt und geben wird. Hier wird wohl noch viel Detailarbeit zu leisten sein im Zuge der ausstehenden öffentlichen Auslegung.

 

Das zweite große Thema waren die Ergebnisse der bereits erfolgten öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans „Harburger Straße – Bergstraße – Deependahl“. Hier könnte man sagen: im Westen nichts Neues. Fast nichts! Eine Änderung gab es doch, denn der vorgesehene Mindestabstand von 8m (statt 6m) zwischen den Gebäuden wirft juristische Probleme auf, da es keine einheitliche Baulinie gibt und es bei den Eckgrundstücken schwierig werden könnte, überhaupt noch bauen zu können. Um dies alles zu vermeiden, wurde auf eine solche Festlegung verzichtet. Klargestellt wurde auch noch einmal, dass für die neu entstehenden Häuser keine zusätzlichen Grundstückszufahrten entstehen dürfen und auch keine Erschließungsstraße gebaut wird. Wer also in zweiter Reihe baut muss sich am davor liegenden Grundstück ein Überfahrtsrecht im Grundbuch sichern.

 

Und nun möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Bürgern bedanken, die ihr Kreuzchen bei der BIGS oder bei mir persönlich gemacht haben und beende diesen Bericht mit einem Zitat eines in meiner Generation wohl noch sehr bekannten rosaroten Panthers. Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage . . .

 

Ihr / Euer

Harald Kottsieper

Architektonische Selbsthilfe

Sitzung des Ortsentwicklungsausschusses am 14.06.2021

 

schon mal gehört, diesen Begriff? Klingt nach „ich spar mir das Architektenhonorar und mache alles selbst“, egal mit wie viel (oder wenig) Sachverstand. Gemeint war aber etwas anderes, als der Begriff in der Sitzung des Ortsentwicklungsausschusses fiel.

Es ging um den Bebauungsplan „Harburger Straße – Bergstraße – Deependahl“. In diesem Quarre soll eine Nachverdichtung als Innenentwicklung ermöglicht werden, sprich, durch Bauen in zweiter Reihe sollen einige dringend benötigte Bauplätze geschaffen werden. Ein sehr guter Ansatz, damit nicht ständig neue Baugebiete ausgewiesen werden müssen, die entsprechend Flächen versiegeln und die Infrastruktur weiter belasten.

Der Entwurf weist einige positive ökologische Aspekte auf. So dürfen keine neuen Zufahrten entstehen, sondern die neuen Häuser müssen über bereits bestehende Grundstückszufahrten erreicht werden können. Auch wird eine Stellplatzzahl von 2 festgelegt. Das heißt, für jedes neue Haus sind 2 statt der sonst üblichen 1 oder 1,5 Stellplätze nachzuweisen. Durch diese Maßnahmen soll verhindert werden, dass mehr Autos am Straßenrand parken. Sehr gut! Für eine gute Belichtung und Belüftung sorgt der vorgegebene Abstand von 8 m (statt der üblichen 6 m) zwischen den Häusern und die ökologisch sehr fragwürdigen Stein- und Schottergärten werden von vorneherein verboten. Alles in allem ein sehr gelungener Entwurf.

Doch was hat es mit der eingangs zitierten architektonischen Selbsthilfe auf sich? Damit sind bauliche Maßnahmen an den Bestandsgebäuden entlang der Harburger Straße (K86, ehemals B4) gemeint. Diese sind durch den Straßenverkehr einem aus heutiger Sicht deutlich zu hohen Lärm ausgesetzt. Aber es gibt Bestandsschutz, so dass die Besitzer nicht gezwungen sind, Änderungen vorzunehmen. Wenn jedoch Änderungen an den Gebäuden vorgenommen werden, dann müssten die nun neuen Bestimmungen des B-Plans eingehalten werden, was in den meisten Fällen nur durch Abriss und Neubau erreichbar wäre. Um dies Härte zu verhindern, gestattet man, stattdessen durch andere bauliche Maßnahmen, wie z.B. Schallschutzfenster, Schlafräume nicht zur Straße hin usw. die Lärmschutzbestimmungen (weitestgehend) zu erreichen. Dies nennt man dann architektonische Selbsthilfe. Alles klar? Wieder was dazu gelernt.

 

Harald Kottsieper, 14.06.2021

An den Bürgermeister und den Rat

der Gemeinde Stelle

Unter den Linden 18

21435 Stelle                                                                         


                                                                                                                            Stelle, den 03.06.2021

Antrag:

Schaffung attraktiver Voraussetzungen zur Ansiedlung eines Kinderarztes in Stelle

 

Sehr geehrter Herr Isernhagen und

sehr geehrte Ratsmitglieder,

in der Elternschaft kommt vermehrt der Wunsch nach einem Kinderarzt (für gesetzlich Krankenversicherte) in Stelle auf. Diesen Wunsch kann die BIGS nur unterstützen und hat sich mit der Thematik auseinandergesetzt.

Nach einem Informationsgespräch mit dem Geschäftsbereichsleiter der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) konnten wir Folgendes in Erfahrung bringen:

Auf Bundesebene wird ein Bedarfsplan für Ärzte erstellt. Dazu werden 2x pro Jahr aktuelle Zahlen  (die Anzahl der Kinder von 0 bis 18 Jahren) ausgewertet und zum Landesausschuss weitergeleitet. Sollte ein erhöhter Bedarf an kinderärztlicher Versorgung festgestellt werden, kommt es durch die KVN zu einer „partiellen Entsperrung“ des Planbereiches (die Gemeinde Stelle ist dem Planungsbereich „Landkreis Harburg“ zugeordnet). Es erfolgt eine Ausschreibung der KVN, auf die sich die Ärzte bewerben.

Warum sollte sich ein Kinderarzt ausgerechnet in der Gemeinde Stelle niederlassen? Aus diesem Grund stellt die BIGS den Antrag, dass sich Politik und Verwaltung frühzeitig mit diesem Thema auseinandersetzen.

Attraktive Voraussetzungen könnten laut KVN z.B. sein:

– Findet der Partner der Ärztin/des Arztes einen adäquaten Arbeitsplatz?
– Wie sieht das Angebot von Kindergärten und Schulen aus (Schul- und Betreuungsangebot)?
– Wie häufig hat die Ärztin/der Arzt Bereitschaftsdienst am Abend oder am Wochenende?
– Wie ist der ÖPNV ausgebaut?
– Gibt es ein gutes Angebot an Freizeitaktivitäten (Kino, Theater, Sport)?
– Kann ich mit anderen Ärzten in der Region gut kooperieren?

Aktuell kann keiner absehen, wann ein neuer Kinderarztsitz für den Bereich „Landkreis Harburg“ zur Verfügung steht.

WENN es aber soweit ist, sollten wir mit positiven Bedingungen aufwarten können. Das bedeutet, dass wir uns frühzeitig mit der Attraktivität der Gemeinde Stelle befassen und uns dazu auch beratende Hilfe einholen.

Mit freundlichen Grüßen

Für die BIGS

Sandra Müller

Schulausschuss vom 31.05.2021

Aktuell wird an der Grundschule Fliegenberg (Niederlassung von Stelle) der Ganztag an 5 Tagen durch die AWO koordiniert und durchgeführt.

In Stelle wird der Ganztag aktuell an 2 Tagen durch die Firma Lernzeit und an 3 Tagen durch die Gemeinde ausgerichtet.

Die Schulleitung wünscht sich zu Beginn des neuen Schuljahres für beide Schulen ein einheitliches Konzept mit nur einem Koordinator. Hier muss sich nun angenähert werden.

Im ersten Schritt werden die 2 Tage (aktuelle Firma Lernzeit) ebenfalls von der AWO übernommen.

Die Koordination jedoch wird alle 5 Tage durch die AWO erfolgen.

Die Pädagogischen Mitarbeiter, die aktuell an 3 Tagen im Ganztag betreuen, werden aus Geldern der Landesschulbehörde bezahlt (und sind auch dort angestellt). Langfristiges Ziel soll es ein, dass diese Mitarbeiter zur AWO wechseln. Das hätte den Vorteil, dass Kinder und Eltern an allen Tagen die gleichen und festen Betreuungspersonen und Ansprechpartner haben.  Hier scheint es derzeit aber noch Klärungsbedarf zu geben. Dieser „vertragliche“ Wechsel hat für die Mitarbeiter scheinbar nicht nur Vorteile.

Für die BIGS ist es wichtig, dass sich die Kinder und Eltern gut betreut wissen. Dazu gehören zufriedene Mitarbeiter, die mit Freude an der Arbeit mit den Kindern den Tag verbringen. Daher werden wir das System weiter beobachten.

 

Die Grundschulen Stelle und Ashausen kommen in den Genuss von bewilligten Fördergeldern zum Ausbau der Ganztagsschulen in Höhe von 22.000€

 

Zum Start des neuen Schuljahres werden die Grundschulen durch eine 2. Schulsozialarbeiterin unterstützt. Es hat sich herausgestellt, dass ein erhöhter Bedarf besteht, der von einer Person alleine nicht zu schaffen ist.

 

Die Grundschule Ashausen soll noch in diesem Sommer den Sonnenschutz für die Klassenräume erhalten. Die Mehrausgaben in Höhe von 81.000€ müssen im Finanzausschuss noch bewilligt werden.

Sandra Müller

Jugendausschuss vom 05.05.2021

Der wichtigste Punkt dieser Sitzung war die Information, dass zum kommenden Kita-Jahr 101 Kinder keinen Betreuungsplatz erhalten können. Wo diese hohe Zahl herkommt, ist den Ausschussmitgliedern schleierhaft. Die Verwaltung soll von der Situation überrascht worden sein, was für mich nicht nachvollziehbar ist.

Zusammengefasst bedeutet das, dass 2 Elementar- und 4 Krippengruppen fehlen!

WAHNSINN!

Die Verwaltung zeigte Möglichkeiten zu Orten auf, an denen eine Übergangslösung mit Raumzellen geschaffen werden könnte. An der AWO-Kita Stettiner Str. könnten demnach die Hälfte der Kinder untergebracht werden (Kosten ca. 1,2 Millionen Euro für 3 Jahre als Provisorium). Die Fläche neben der Feuerwehr Ashausen hätte genügend Platz um alle Kinder unterzubringen. Für die attraktivste Fläche wurden aber weder Kosten ermittelt noch Planungen vorgenommen. Super Vorbereitung zur Sitzung – wir haben ja auch alle Zeit der Welt.

Nach hitzigen Diskussionen und einer Sitzungsunterbrechung war es die Politik, die der Verwaltung einen Arbeitsauftrag erteilt hat und den Beschlussvorschlag ausarbeitete. Normalerweise ist das ja umgekehrt. Darin enthalten sind Vorschläge zur Schaffung eines Waldkindergartens, Personalbedarf bei den Trägern klären, nächster Jugendausschuss mit Fakten in 2 Wochen, Fläche an der Feuerwehr in Ashausen überplanen, Kapazitäten in den bestehenden Kitas prüfen. Hier muss eine ganz, ganz schnelle Lösung auf den Tisch, die den Eltern Unterstützung bietet.

Am Ehlersweg soll eine neue Kita gebaut werden. Ist nur die Frage WANN. Zur Erinnerung: im Bardenweg wurden Raumzellen als Übergangslösung bis zur Fertigstellung der Kita Ehlersweg im Sommer 2022 aufgestellt. Das war der Plan. Aber wie sieht es aktuell aus? Die Raumzellen werden vorsorglich für weitere 2 Jahre gemietet. Denn erst Anfang Juli werden Bodenproben des Geländes Ehlersweg genommen (Bodenbelastung).

Es ist nicht nachvollziehbar was hier zurzeit los ist.

Erneut haben die Ausschussmitglieder darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Verwaltung mit der Modulbauweise auseinandersetzen solle. Das spart Kosten und vor allem wertvolle Zeit.

Ich möchte darauf hinweisen, dass die gesamte Politik (alle Parteien und Gruppen) sich für eine schnelle Lösung stark macht, um die Familien zu unterstützen und ihnen mehr Sicherheit zu geben. Dazu ist jedoch die Zusammenarbeit mit der Verwaltung notwendig (und da sehe ich aktuelle den Schwachpunkt).

Für die Zukunft soll es in der Verwaltung eine zentrale Anmeldestelle für Kitaplätze geben. Aktuell melden Eltern ihre Kinder direkt bei der Kita an. Das neue Verfahren ist sinnvoll. So kann die Verwaltung nicht mehr „überrascht“ werden, wo plötzlich die Kinder herkommen.

Aber, es gibt auch etwas Positives zu berichten. Die BIGS stellte Anfang des Jahres den Antrag, die Sommerferienbetreuung von 3 auf 6 Wochen zu erweitern (siehe BIGS Artikel). Wegen Corona haben Eltern Urlaubstage für die Betreuung der Kinder einsetzen müssen. Durch die Ausweitung der Betreuung kann den Eltern etwas Entlastung und Flexibilität gegeben werden. Unser Antrag hatte Erfolg. Es wurden 14 Kinder angemeldet.

 

Sandra Müller