Verwaltung – Ingenieurbüro – Politik: Dreikampf oder Dreiklang – das ist hier die Frage

 

Bauausschusssitzung vom 02.11.2020

 

Die prognostizierte Kostenexplosion bei der Sanierung der Uhlenhorst hat doch so manch skurrile Ansichten zu Tage treten lassen. Das planende Ingenieurbüro erläuterte die Gründe für die hohe Kostenschätzung. Unter anderem wurde für den Regenwasserkanal ein größerer Durchmesser (1600 bis 1800 mm Durchmesser statt der vorhandenen 1200 mm) angesetzt, was einen Neubau statt einer Sanierung zu Folge hat. Erstaunlich nur: der vorhandene Kanal mit 1200 mm Durchmesser zeigt keinerlei Überlastungserscheinungen und ist rechnerisch ausreichend groß. Antwort des Ingenieurbüros: das ist eine Annahme zur sicheren Seite. Genau weiß man es erst, wenn ein neuer Generalentwässerungsplan erstellt ist, der konkretere Zahlen über die Regenwassermengenverteilung im Einzugsgebiet der Uhlenhorst liefert. Dann wird irgendeine Zahl zwischen 1200 und wahrscheinlich deutlich unter 1800 herauskommen.

Was also tun? Die Verwaltung verwies auf die Entscheidungsbefugnis der Politiker. Ja, sollen denn etwa die Ratsmitglieder aus dem Bauch heraus den Durchmesser des Kanals festlegen, weil weder die Verwaltung noch das Ingenieurbüro es tut? Tatsächlich schienen einige Ausschussmitglieder das für möglich zu halten. So stellte die Vorsitzende einem dieser Ratsmitglieder dann die Frage: “Welchen Durchmesser schlagen Sie vor, [Kunstpause] politisch?“ Wie bitte? Die Dimensionierung eines technischen Bauwerks durch das Bauchgefühl von Politikern festlegen lassen und die Verwaltung und das fachkundige Ingenieurbüro schweigen? Geht‘s noch???

Doch zum Glück sitzen auch mindestens zwei besonnene und aufgrund ihres Berufs einigermaßen fachkundige Ratsmitglieder im Ausschuss. So kam es dann zu einer Fachdiskussion, die eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, aber am Ende zu einer guten Lösung führte:

— Die Maßnahme wird auf zunächst 2022 verschoben.

— Bis dahin werden die Daten für die Überarbeitung des Generalentwässerungsplanes für das ganze Gemeindegebiet durch Befliegung erhoben.

— Die Auswertung für das Einzugsgebiet der Uhlenhorst wird vorgezogen und schnellstmöglich durchgeführt, damit verlässliche Grunddaten zur Dimensionierung des Kanals frühzeitig vorliegen, auch wenn der gesamte Generalentwässerungsplan erst später fertig wird.

Es zeigte sich wie gut es ist, wenn Politiker nicht nur Politiker sind, sondern auch ihr Fachwissen einbringen. Zum Wohl der Bürger von Stelle.

Harald Kottsieper, 03.11.2020

 

 

Denkmalschutz und bezahlbarer Wohnraum

Sitzung des Ortsentwicklungsausschusses am 27.01.2020

„Denkmalschutz“ und „bezahlbarer Wohnraum“, zwei Schlagworte, die mit unterschiedlichen Assoziationen verbunden sind. Beim ersten denken die einen an Bauverhinderungs- oder Baukostenexplosionsbestimmung, beim zweiten die anderen an Wunschträume, die endlich mal verwirklicht werden müssen. Beides waren Themen in der Ortsentwicklungsausschusssitzung am 27.01.2020.

Bei dem Denkmal handelt es sich allerdings nicht um ein Bauwerk sondern um ein Naturdenkmal in Form von 4 sehr alten Eichen im Reiherhorst. Diese leben sehr gefährlich, weil gewissenlose Gemeinderatsmitglieder vor vielen vielen Jahren die Gegend einfach zum Gewerbegebiet erklärt haben. Doch jetzt ist Schluss mit lustig. Die Eichen müssen geschützt werden, je mehr je besser. Das dachten sich alle Ausschussmitglieder. Doch die Vorstellung, dort gleich das ganze Areal in eine Maßnahmefläche für Naturschutz umzuwandeln, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist, war dann doch den meisten zu viel des Guten, da die Eichen auf einem privaten Grundstück stehen. Also einigte man sich auf das, wofür die BIGS steht: erst mal mit dem Bürger (in diesem Fall der Grundeigentümer) reden und im vernünftigen Dialog eine Lösung suchen. Gut so!

Für die Möglichkeit, neuen Wohnraum zu schaffen hat der Ausschuss mit einstimmigem Beschluss die Randbedingungen geschaffen, dieses im Gebiet Unter den Linden-West zu verwirklichen. Dazu wurde der entsprechende Bebauungsplan gebilligt und für gut befunden. Wie gut „bezahlbar“ der neue Wohnraum dann wird, liegt nicht mehr in der Hand des Rates. Fest steht aber, je mehr Wohnraum neu geschaffen wird, desto wirkungsvoller wird die Mietpreisexplosion eingedämmt werden können. Also auch ein guter Schritt in die richtige Richtung.

 

Harald Kottsieper

Riesenzoff im Ortsentwicklungsausschuss ?

Wer unter dieser Überschrift jetzt einen Bericht über Streitigkeiten, Gemeinheiten, Hinterhältigkeiten und Diffamierungen unter den Politikern erwartet, den muss ich leider enttäuschen. All dies gab es nicht auf der letzten OEW-Sitzung (zur Erinnerung: OEW steht für “Ortsentwicklungs-, Energie- und Wirtschaftsausschuss”). Stattdessen ein harmonisches Miteinander von Politikern aller Fraktionen und Gruppierungen und der Verwaltung. Und allgemeine Freude und Zufriedenheit, dass sich ein Investor gefunden hat, der bereit ist, neuen Wohnraum in Form von Mehrfamilienhäusern und Reihenhäusern zu schaffen sowie Gewerbeflächen aus denen Steuergelder in die klammen Kassen der Gemeinde sprudeln. Wo? Am Achterdeicher Weg zwischen der Lüneburger Straße und den Bahngleisen. Zugegeben, auf den ersten Blick sicherlich kein attraktiver Standort für Wohnbebauung, angesichts der beiden Lärmquellen Bahn und Hauptverkehrsstraße. Aber der zweite Blick lohnt sich. Die Wohnhäuser werden in einem möglichst großen Abstand zur K86 gebaut, was die Straßenlärmimmissionen reduziert. Das damit verbundene Heranrücken an die Bahn ist aber lärmtechnisch keinesfalls negativ, da der Bahnlärm durch die vorhandene Lärmschutzwand wirkungsvoll abgeschirmt wird. Hier werden die physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Schallausbreitung konsequent ausgenutzt, denn direkt an der Lärmschutzwand ist es sogar leiser als in 100 m Entfernung, wo der abgeschirmte Schall wieder auf den Boden trifft. Und damit das Ganze auch schnell realisiert werden kann, waren alle Beteiligten bereit, die dazu notwendige Änderung des Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren nach §13a Baugesetzbuch durchzuführen. Gut so.

Harald Kottsieper, 27.10.2017

Wohnungsbau

wohnungen   Antrag zum Bau von kleinen, preiswerten Wohneinheiten

Die BIGS beantragt, dass die Gemeinde den Bau von kleinen Wohneinheiten plant und in der nächsten VA/OEW Sitzung über das weitere Vorgehen diskutiert.

Begründung:

Bei den derzeitig sehr günstigen Zinsen kann die Gemeinde, noch bevor der Kreis den Bereich „Genossenschaftswohnungen“ zu Ende gedacht hat, schneller dem Bedarf entsprechend selbst tätig werden.

Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum ist groß. Junge wie ältere Mitbürger wünschen, dass sie sich möglichst zentral im Ort niederlassen können.

Einzelne Wohneinheiten könnten ebenso für Familien von anerkannten Asylbewerbern mit genutzt werden.

Derzeit steht das Angebot der Eigentumswohnungen stark im Vordergrund und deren Vermietung dient der Rendite. Für die Mitbürger kleinerer Einkommen/Renten unerschwinglich.

21.3.2016
Marina Lemmermann

ALDI

aldilogo80   Muss ALDI Zankapfel in Stelle sein

20.03.2016

Bevor sich in Stelle Fronten bilden, zwischen ALDI-Befürwortern und ALDI-Gegnern, sollte darüber aufgeklärt werden, worum es eigentlich geht.

Da jetzt bereits – entstanden durch Fehlinformation – eine Bürgerbefragung gefordert wird, mit dem Ziel: ALDI ja oder nein, sollten die Steller wissen, dass das nur ein Punkt aus einem großen Projekt ist.
Hier die bisherige Entwicklung:
Im Jahre 2004 wurde das Gebiet gegenüber dem REWE Zentrallager, als Gewerbegebiet Fachenfelde Süd im Flächennutzugsplan ausgewiesen.

Am 3.6.2013 wurde in öffentlicher Sitzung im OEW-Ausschuss beschlossen, einen Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Fachenfelde-Süd aufzustellen.
Am 11.3.2015 wurde in öffentlicher Sitzung im OEW-Ausschuss ein städtebaulicher Vertrag mit der WLH vorgelegt und beschlossen.
In diesem Vertrag wurde die Firma WLH aus Buchholz beauftragt, die Grundstücksabwicklung und den Verkauf der Fläche in Angriff zu nehmen.
Inzwischen gab es auch bereits u.a. 2 große Firmen die Interesse gehabt hätten sich dort niederzulassen, auch die hätten ein hohes LKW Aufkommen mit sich gebracht.
Am 25.1.2016 kam die Firma ALDI erneut mit einer Anfrage an die Gemeinde, dass sie sich im Gewerbegebiet niederlassen wolle.
Drei Gründe, die für eine Ansiedlung sprechen:
ist ALDI daran interessiert die nächsten Jahrzehnte an diesem Standort zu bleiben. Wodurch ausgeschlossen werden kann, dass wir eventuell leerstehende Hallen dort haben werden, wenn sich die Konzepte kleinerer Firmen ändern sollten weil sie beispielsweise nicht vergrößern können, wie jetzt eine Firma im bestehenden Gewerbegebiet.

  1. Es sollte allen Stellern bewusst sein, die heute das Thema Verkehr als Ablehnung gegen ALDI hervorbringen: Es liegt ein Gutachten zum zu erwartenden Verkehrsaufkommen vor. Nimmt man das als Grundlage, würde der LKW Verkehr mit der Firma ALDI sogar geringer sein als bisher für das Gebiet berechnet.
  2. Laufen bereits Verhandlungen über die möglichen Fahrtrouten, damit Stelle eben nicht wesentlich mehr belastet wird.
  3. Die Verhandlungen mit einem Ansprechpartner bezüglich der Verträglichkeit, was Fahrten durch Stelle, begrünte Wälle Richtung Ort, topographische Lage u.ä. betrifft, ist wesentlich einfacher als mit mehreren Unternehmen.
  4. Zu guter Letzt kommen kontinuierliche, sichere Gewerbeeinnahmen allen Stellern zu Gute, d.h. Kindergärten, Schulen,Feuerwehren, Strassen und soziale Einrichtungen könnten weiter auf hohem Standard gehalten werden.

 

Fazit: Die Frage einer Bürgerbefragung wäre sicher sinnvoll gewesen, als die Planungen für die Ausweisung als Gewerbegebiet vorlag, 2004 und 2013.
Da ist es jetzt nicht fair, Front gegen eine Firma zu machen. Denn das müsste ja weiter fortgesetzt werden, gegen alle Firmen, die sich dort niederlassen wollen.
Nebenbei: gegen die Firma Derustit, die wir, trotz erlaubter Richtwerte etc., für Stelle als problematisch ansehen, gibt es keine Reaktion der dort im Umfeld lebenden Bewohner, obwohl es auch Fachleute gibt, die durchaus gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Flusssäure anmahnen.
Bis zu Bundesentscheidungen hin, weiß heute jeder Bürger, wie gut oder schlecht Gutachten sein können und Grenzwerte stellen sich oft leider erst nach Jahrzehnten als Fehler heraus.
Aber vielleicht liegt es ja daran, dass die Firma abseits der Straße im Grünen baut.
Da wären wir wieder am Beginn angekommen. Das könnte doch jetzt der Ansatzpunkt für eine optimale Steller Lösung für Fachenfelde Süd sein.
Gewerbegebiet ist es ja, also lassen Sie uns gemeinsam planen, wie grün die Seite Richtung Ort gestaltet werden kann.

Keiner will bedingungslos eine Ansiedlung von ALDI. Es liegt aber bei uns, jetzt bei der Planung und Gestaltung konstruktiv mit zu wirken. Es hat keinen Sinn, alles schlecht zu reden, bevor überhaupt ein Bebauungsplan vorliegt.

Und denken Sie daran, alle Sitzungen sind öffentlich, jeder Bürger hat die Möglichkeit sich in diesen Sitzungen zu äußern und das kann dann auch in einer Folgesitzung sein, wenn man erst durch die Presse von einem Thema erfahren hat, zu dem man gehört werden möchte.

Engagieren Sie sich und wenn Ihnen das nicht reicht, kandidieren Sie am 11.9.2016.

Bei der BIGS sind die Fraktionssitzungen meist öffentlich. Melden Sie sich an und stellen Sie sich und Ihre Ideen vor.

20.3.2016
Marina Lemmermann

Dorfladen

laden150    Thema Dorfladen in Ashausen

25.01.2016

Wird es richtig, wenn 2x die verkehrten Anschuldigungen geschrieben werden?

Und wieder wird Herr Buchholz angegriffen, weil er angeblich kein
Konzept hat. Das Thema Dorfladen in Ashausen geistert tatsächlich schon lange Zeit durch die Medien. Das erste Dorfladenkonzept, das bereits die
Pläne eines Großinvestors gestört hat, sei hier nicht mehr erwähnt, aber im Rahmen der Erhaltung des Dorfcharakters hat die Gemeinde Herrn Buchholz angesprochen, ob das Gebäude Heins Hoff nicht erhalten werden könnte, wenn dort die Idee Dorfladen weiterverfolgt wird.
Mit viel Planungskosten, hat Herr Buchholz damals ein Konzept erarbeitet, dass nur realisierbar war, wenn 2 oder 3 moderate Mehrfamilienhäuser auf dem Grundstück hätten gebaut werden können. Denn der Heins Hoff ist denkmalgeschützt und daher gibt es hohe Umbaukosten. Zeichnung und Finanzierungsvorschläge lagen vor, jedoch wurde von wenigen Politikern festgestellt, dass bei dem Konzept der Teich nicht mehr von der Straße aus sichtbar sei ( ist er jetzt auch nicht) und er sich wohl eine „goldene Nase“ verdienen möchte. Außerdem wäre ja ein Kaufmann im Ort und der möchte noch gar nicht aufhören und dem würde frühzeitig das Wasser
abgegraben werden. Nun zum armen Großinvestor. Der würde natürlich mit einer Backabteilung, Presse und Grundartikeln dem Kaufmann volles Weiterleben gewährleisten ! Aber wenn man natürlich weiter denkt und die Ashausener wollen wirklich die große Lösung, dann stände am Ortseingang eine große Halle, wie hübsch sie auch immer verkleidet sein mag. Könnte das dann der Beginn eines neuen Gewerbegebietes sein?
Unter dem Aspekt würde es Sinn machen.
Marina Lemmermann
25.1.2016