Derustit Ansiedlung im Gewerbegebiet Fachenfelde
Alle äußern sich zur Derustit, aber keiner sagt den Steller Bürgern, warum die BIGS, die Grünen und die SPD dieses Vorhaben ablehnen.
Hier kurz der Grund der Ablehnung:
Im letzten Frühjahr wurden wir durch die Verwaltung informiert, dass die Derustit im Gewerbegebiet eine Halle für Veredelung von Metallen errichten möchte. Wir wurden gebeten wegen einer minimalen Baugrenzenüberschreitung eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen. Es wurde super dargestellt, dass dieses Unternehmen eine saubere Fertigung in unserer Gemeinde errichten will. Wie sich dann aber herausstellte, soll in dieser Anlage mit sehr giftigen Stoffen gearbeitet werden. Eines dieser Stoff ist die sogenannte Flusssäure, diese wird bei der Galvanisierung benötigt und wird über einen Kamin sprich Schornstein an die Umwelt abgegeben.
Nun stellte sich aber heraus, dass sogar die Umweltbehörde diese Schadstoffe als nicht verträglich für die dort befindlichen alten Eichen ansah und einen Schornstein von 35 Metern Höhe vorschrieb. Im Bebauungsplan ist aber eine maximale Höhe von 15 Metern vorgesehen folglich musste wieder versucht werden eine Ausnahmegenehmigung durch den VA zu erwirken. Bei dieser erneuten Überprüfung des Vorganges, traten erhebliche Zweifel an der Richtigkeit der ersten Aussage, bezüglich der Umweltverschmutzung auf. Der VA lehnte daraufhin, mit Stimmenmehrheit, den erneuten Bauantrag ab.
Es stellt sich also hier die Frage, sind die Bäume der unmittelbaren Umgebung wertvoller als die Gesundheit der Steller Einwohner? Wollen wir,dass die hochgefährliche Flusssäure tröpfchenweise über die Gemeinde verteilt wird? Oder haben wir nicht die Pflicht die Bevölkerung hiervor zu schützen? Wir sehen unsere Aufgabe im Letzteren und werden nicht für ein paar Cent Gewerbesteuer unsere Ansicht ändern.
Jetzt greift das Gewerbeaufsichtsamt unzulässigerweise in die Hoheitsrechte der Gemeinde ein und ersetzt das Einvernehmen. Daher werden wir mit allen gerichtlichen Mitteln dagegen angehen und versuchen diese Ansiedlung zu verhindern, zum Wohle der Steller Einwohner.
Dieter Lemmermann
für die Fraktion der BIGS
Wikipedia schreibt zur Gefahrenlage der Flusssäure:
Flusssäure ist ein starkes Kontaktgift. Ihre Gefährlichkeit wird dadurch erhöht, dass sie wegen ihrer hohen Lipidlöslichkeit von der Haut sofort resorbiert wird. Dadurch ist eine Verätzung tieferer Gewebeschichten und sogar der Knochen möglich, ohne dass die Haut äußerlich sichtbar verletzt ist. Durch sofortiges Unterspritzen des kontaminierten Gewebes mit Calciumgluconat-Lösung kann einem tieferen Eindringen entgegengewirkt werden.Eine handtellergroße Verätzung durch 40-prozentige Flusssäure ist in aller Regel durch resorptive Giftwirkung tödlich. Besonders tückisch ist, dass ein warnender Schmerz oft erst mit einer Verzögerung von mehreren Stunden auftritt. Schmerzstillende Mittel, selbst Opiate und Opioide wie Morphin und Fentanyl, sind hierbei fast wirkungslos. Im schlimmsten Fall müssen die Gliedmaße oder ein großer Teil davon aufgrund der tödlichen Wirkung von Flusssäure amputiert werden.
Neben der ätzenden Wirkung trägt zur Gefährlichkeit von Flusssäure bei, dass die Fluoridionen den Calcium- und Magnesiumstoffwechsel blockieren und wichtige Enzyme hemmen. Dies führt zu akut bedrohlichen Stoffwechselstörungen, die unter multiplem Organversagen tödlich verlaufen können.[10] Flusssäure schädigt auch das Nervensystem.