Riesenzoff im Ortsentwicklungsausschuss ?

Wer unter dieser Überschrift jetzt einen Bericht über Streitigkeiten, Gemeinheiten, Hinterhältigkeiten und Diffamierungen unter den Politikern erwartet, den muss ich leider enttäuschen. All dies gab es nicht auf der letzten OEW-Sitzung (zur Erinnerung: OEW steht für “Ortsentwicklungs-, Energie- und Wirtschaftsausschuss”). Stattdessen ein harmonisches Miteinander von Politikern aller Fraktionen und Gruppierungen und der Verwaltung. Und allgemeine Freude und Zufriedenheit, dass sich ein Investor gefunden hat, der bereit ist, neuen Wohnraum in Form von Mehrfamilienhäusern und Reihenhäusern zu schaffen sowie Gewerbeflächen aus denen Steuergelder in die klammen Kassen der Gemeinde sprudeln. Wo? Am Achterdeicher Weg zwischen der Lüneburger Straße und den Bahngleisen. Zugegeben, auf den ersten Blick sicherlich kein attraktiver Standort für Wohnbebauung, angesichts der beiden Lärmquellen Bahn und Hauptverkehrsstraße. Aber der zweite Blick lohnt sich. Die Wohnhäuser werden in einem möglichst großen Abstand zur K86 gebaut, was die Straßenlärmimmissionen reduziert. Das damit verbundene Heranrücken an die Bahn ist aber lärmtechnisch keinesfalls negativ, da der Bahnlärm durch die vorhandene Lärmschutzwand wirkungsvoll abgeschirmt wird. Hier werden die physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Schallausbreitung konsequent ausgenutzt, denn direkt an der Lärmschutzwand ist es sogar leiser als in 100 m Entfernung, wo der abgeschirmte Schall wieder auf den Boden trifft. Und damit das Ganze auch schnell realisiert werden kann, waren alle Beteiligten bereit, die dazu notwendige Änderung des Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren nach §13a Baugesetzbuch durchzuführen. Gut so.

Harald Kottsieper, 27.10.2017

ALDI

aldilogo80   Muss ALDI Zankapfel in Stelle sein

20.03.2016

Bevor sich in Stelle Fronten bilden, zwischen ALDI-Befürwortern und ALDI-Gegnern, sollte darüber aufgeklärt werden, worum es eigentlich geht.

Da jetzt bereits – entstanden durch Fehlinformation – eine Bürgerbefragung gefordert wird, mit dem Ziel: ALDI ja oder nein, sollten die Steller wissen, dass das nur ein Punkt aus einem großen Projekt ist.
Hier die bisherige Entwicklung:
Im Jahre 2004 wurde das Gebiet gegenüber dem REWE Zentrallager, als Gewerbegebiet Fachenfelde Süd im Flächennutzugsplan ausgewiesen.

Am 3.6.2013 wurde in öffentlicher Sitzung im OEW-Ausschuss beschlossen, einen Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Fachenfelde-Süd aufzustellen.
Am 11.3.2015 wurde in öffentlicher Sitzung im OEW-Ausschuss ein städtebaulicher Vertrag mit der WLH vorgelegt und beschlossen.
In diesem Vertrag wurde die Firma WLH aus Buchholz beauftragt, die Grundstücksabwicklung und den Verkauf der Fläche in Angriff zu nehmen.
Inzwischen gab es auch bereits u.a. 2 große Firmen die Interesse gehabt hätten sich dort niederzulassen, auch die hätten ein hohes LKW Aufkommen mit sich gebracht.
Am 25.1.2016 kam die Firma ALDI erneut mit einer Anfrage an die Gemeinde, dass sie sich im Gewerbegebiet niederlassen wolle.
Drei Gründe, die für eine Ansiedlung sprechen:
ist ALDI daran interessiert die nächsten Jahrzehnte an diesem Standort zu bleiben. Wodurch ausgeschlossen werden kann, dass wir eventuell leerstehende Hallen dort haben werden, wenn sich die Konzepte kleinerer Firmen ändern sollten weil sie beispielsweise nicht vergrößern können, wie jetzt eine Firma im bestehenden Gewerbegebiet.

  1. Es sollte allen Stellern bewusst sein, die heute das Thema Verkehr als Ablehnung gegen ALDI hervorbringen: Es liegt ein Gutachten zum zu erwartenden Verkehrsaufkommen vor. Nimmt man das als Grundlage, würde der LKW Verkehr mit der Firma ALDI sogar geringer sein als bisher für das Gebiet berechnet.
  2. Laufen bereits Verhandlungen über die möglichen Fahrtrouten, damit Stelle eben nicht wesentlich mehr belastet wird.
  3. Die Verhandlungen mit einem Ansprechpartner bezüglich der Verträglichkeit, was Fahrten durch Stelle, begrünte Wälle Richtung Ort, topographische Lage u.ä. betrifft, ist wesentlich einfacher als mit mehreren Unternehmen.
  4. Zu guter Letzt kommen kontinuierliche, sichere Gewerbeeinnahmen allen Stellern zu Gute, d.h. Kindergärten, Schulen,Feuerwehren, Strassen und soziale Einrichtungen könnten weiter auf hohem Standard gehalten werden.

 

Fazit: Die Frage einer Bürgerbefragung wäre sicher sinnvoll gewesen, als die Planungen für die Ausweisung als Gewerbegebiet vorlag, 2004 und 2013.
Da ist es jetzt nicht fair, Front gegen eine Firma zu machen. Denn das müsste ja weiter fortgesetzt werden, gegen alle Firmen, die sich dort niederlassen wollen.
Nebenbei: gegen die Firma Derustit, die wir, trotz erlaubter Richtwerte etc., für Stelle als problematisch ansehen, gibt es keine Reaktion der dort im Umfeld lebenden Bewohner, obwohl es auch Fachleute gibt, die durchaus gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Flusssäure anmahnen.
Bis zu Bundesentscheidungen hin, weiß heute jeder Bürger, wie gut oder schlecht Gutachten sein können und Grenzwerte stellen sich oft leider erst nach Jahrzehnten als Fehler heraus.
Aber vielleicht liegt es ja daran, dass die Firma abseits der Straße im Grünen baut.
Da wären wir wieder am Beginn angekommen. Das könnte doch jetzt der Ansatzpunkt für eine optimale Steller Lösung für Fachenfelde Süd sein.
Gewerbegebiet ist es ja, also lassen Sie uns gemeinsam planen, wie grün die Seite Richtung Ort gestaltet werden kann.

Keiner will bedingungslos eine Ansiedlung von ALDI. Es liegt aber bei uns, jetzt bei der Planung und Gestaltung konstruktiv mit zu wirken. Es hat keinen Sinn, alles schlecht zu reden, bevor überhaupt ein Bebauungsplan vorliegt.

Und denken Sie daran, alle Sitzungen sind öffentlich, jeder Bürger hat die Möglichkeit sich in diesen Sitzungen zu äußern und das kann dann auch in einer Folgesitzung sein, wenn man erst durch die Presse von einem Thema erfahren hat, zu dem man gehört werden möchte.

Engagieren Sie sich und wenn Ihnen das nicht reicht, kandidieren Sie am 11.9.2016.

Bei der BIGS sind die Fraktionssitzungen meist öffentlich. Melden Sie sich an und stellen Sie sich und Ihre Ideen vor.

20.3.2016
Marina Lemmermann

Dorfladen

laden150    Thema Dorfladen in Ashausen

25.01.2016

Wird es richtig, wenn 2x die verkehrten Anschuldigungen geschrieben werden?

Und wieder wird Herr Buchholz angegriffen, weil er angeblich kein
Konzept hat. Das Thema Dorfladen in Ashausen geistert tatsächlich schon lange Zeit durch die Medien. Das erste Dorfladenkonzept, das bereits die
Pläne eines Großinvestors gestört hat, sei hier nicht mehr erwähnt, aber im Rahmen der Erhaltung des Dorfcharakters hat die Gemeinde Herrn Buchholz angesprochen, ob das Gebäude Heins Hoff nicht erhalten werden könnte, wenn dort die Idee Dorfladen weiterverfolgt wird.
Mit viel Planungskosten, hat Herr Buchholz damals ein Konzept erarbeitet, dass nur realisierbar war, wenn 2 oder 3 moderate Mehrfamilienhäuser auf dem Grundstück hätten gebaut werden können. Denn der Heins Hoff ist denkmalgeschützt und daher gibt es hohe Umbaukosten. Zeichnung und Finanzierungsvorschläge lagen vor, jedoch wurde von wenigen Politikern festgestellt, dass bei dem Konzept der Teich nicht mehr von der Straße aus sichtbar sei ( ist er jetzt auch nicht) und er sich wohl eine „goldene Nase“ verdienen möchte. Außerdem wäre ja ein Kaufmann im Ort und der möchte noch gar nicht aufhören und dem würde frühzeitig das Wasser
abgegraben werden. Nun zum armen Großinvestor. Der würde natürlich mit einer Backabteilung, Presse und Grundartikeln dem Kaufmann volles Weiterleben gewährleisten ! Aber wenn man natürlich weiter denkt und die Ashausener wollen wirklich die große Lösung, dann stände am Ortseingang eine große Halle, wie hübsch sie auch immer verkleidet sein mag. Könnte das dann der Beginn eines neuen Gewerbegebietes sein?
Unter dem Aspekt würde es Sinn machen.
Marina Lemmermann
25.1.2016

Derustit

Derustit Ansiedlung im Gewerbegebiet Fachenfelde

Alle äußern sich zur Derustit, aber keiner sagt den Steller Bürgern, warum die BIGS, die Grünen und die SPD dieses Vorhaben ablehnen.

Hier kurz der Grund der Ablehnung:

Im letzten Frühjahr wurden wir durch die Verwaltung informiert, dass die Derustit im Gewerbegebiet eine Halle für Veredelung von Metallen errichten möchte. Wir wurden gebeten wegen einer minimalen Baugrenzenüberschreitung eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen. Es wurde super dargestellt, dass dieses Unternehmen eine saubere Fertigung in unserer Gemeinde errichten will. Wie sich dann aber herausstellte, soll in dieser Anlage mit sehr giftigen Stoffen gearbeitet werden. Eines dieser Stoff ist die sogenannte Flusssäure, diese wird bei der Galvanisierung benötigt und wird über einen Kamin sprich Schornstein an die Umwelt abgegeben.

Nun stellte sich aber heraus, dass sogar die Umweltbehörde diese Schadstoffe als nicht verträglich für die dort befindlichen alten Eichen ansah und einen Schornstein von 35 Metern Höhe vorschrieb. Im Bebauungsplan ist aber eine maximale Höhe von 15 Metern vorgesehen folglich musste wieder versucht werden eine Ausnahmegenehmigung durch den VA zu erwirken. Bei dieser erneuten Überprüfung des Vorganges, traten erhebliche Zweifel an der Richtigkeit der ersten Aussage, bezüglich der Umweltverschmutzung auf. Der VA lehnte daraufhin, mit Stimmenmehrheit, den erneuten Bauantrag ab.

Es stellt sich also hier die Frage, sind die Bäume der unmittelbaren Umgebung wertvoller als die Gesundheit der Steller Einwohner? Wollen wir,dass die hochgefährliche Flusssäure tröpfchenweise über die Gemeinde verteilt wird? Oder haben wir nicht die Pflicht die Bevölkerung hiervor zu schützen? Wir sehen unsere Aufgabe im Letzteren und werden nicht für ein paar Cent Gewerbesteuer unsere Ansicht ändern.

Jetzt greift das Gewerbeaufsichtsamt unzulässigerweise in die Hoheitsrechte der Gemeinde ein und ersetzt das Einvernehmen. Daher werden wir mit allen gerichtlichen Mitteln dagegen angehen und versuchen diese Ansiedlung zu verhindern, zum Wohle der Steller Einwohner.

Dieter Lemmermann
für die Fraktion der BIGS

Wikipedia schreibt zur Gefahrenlage der Flusssäure:

Flusssäure ist ein starkes Kontaktgift. Ihre Gefährlichkeit wird dadurch erhöht, dass sie wegen ihrer hohen Lipidlöslichkeit von der Haut sofort resorbiert wird. Dadurch ist eine Verätzung tieferer Gewebeschichten und sogar der Knochen möglich, ohne dass die Haut äußerlich sichtbar verletzt ist. Durch sofortiges Unterspritzen des kontaminierten Gewebes mit Calciumgluconat-Lösung kann einem tieferen Eindringen entgegengewirkt werden.Eine handtellergroße Verätzung durch 40-prozentige Flusssäure ist in aller Regel durch resorptive Giftwirkung tödlich. Besonders tückisch ist, dass ein warnender Schmerz oft erst mit einer Verzögerung von mehreren Stunden auftritt. Schmerzstillende Mittel, selbst Opiate und Opioide wie Morphin und Fentanyl, sind hierbei fast wirkungslos. Im schlimmsten Fall müssen die Gliedmaße oder ein großer Teil davon aufgrund der tödlichen Wirkung von Flusssäure amputiert werden.

Neben der ätzenden Wirkung trägt zur Gefährlichkeit von Flusssäure bei, dass die Fluoridionen den Calcium- und Magnesiumstoffwechsel blockieren und wichtige Enzyme hemmen. Dies führt zu akut bedrohlichen Stoffwechselstörungen, die unter multiplem Organversagen tödlich verlaufen können.[10] Flusssäure schädigt auch das Nervensystem.