Schade ums Geld

Sitzung des Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses am 06.02.2017

 „Noch eine Variante für die Kita-Erschließung“ titelte der WA bereits am 21.01.2017. Inzwischen hat der Architekt diese neue Variante, die auf den Vorschlägen der BIGS basiert, ausgearbeitet und alle waren gespannt, was denn in diesem Überraschungspaket drin sei, das präsentiert werden sollte. Entsprechend riesengroß war der Publikumsandrang bei der Sitzung. In der Drucksache XVII/021-06 war die Rede von 486.334,00 € Gesamtkosten, doch der Architekt zauberte urplötzlich weitere Kosten aus dem Hut und präsentierte stattdessen stattliche 639.770,52 €. Damit war der Vorschlag nicht 30.000 € billiger, sondern 123.000 € teurer als die bisher favorisierte Variante 3 und wurde daher von allen anderen Ausschussmitgliedern abgelehnt. Allerdings beinhaltet die neue Variante eine Linksabbiegespur an der K1, die mit 228.000 € zu Buche schlägt und vom Landkreis gefordert wird. Eine Forderung, die dem gesunden Menschenverstand nicht zu vermitteln ist, da alle anderen bereits bestehenden Grundstückszufahrten und Straßeneinmündungen an der K1 ohne Linksabbiegespur auskommen. Aber es gilt wohl der Satz: Wenn man etwas will, findet man einen Weg, wenn man etwas nicht will, findet man einen Grund. Als Grund für das Nichtabrücken von der Linksabbiegespurforderung wurde das angeblich enorme Verkehrsaufkommen genannt, ohne dass jemals jemand tatsächlich den Verkehr gezählt hat. Und der Wille, angesichts der desaströsen Haushaltslage gemeinsam um eine kostengünstigere Lösung zu ringen, war bei den anderen Ausschussmitgliedern nicht zu finden. Schade ums Geld.

Harald Kottsieper
08.02.2017